Der Begriff „toxische Beziehung“ bezeichnet problematische Paarbeziehungen, die sich durch emotional schädigende Verhaltensweisen eines Partners auszeichnen. Negative und in der Regel eskalierende Paardynamiken haben zumeist negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit des anderen Partners. In der Folge können sie zu einer Reihe von Problemen führen, dazu gehören Depression, Ängstlichkeit, Traumatisierung und Selbstverletzung bis hin zum Suizid. Toxische Beziehungen können sich in verschiedenen Formen äußern, z. B. durch:

  • Kontrolle und Manipulation
  • Emotionale Gewalt
  • Sexuelle Gewalt
  • Missbrauch von Drogen oder Alkohol
  • Emotionale Vernachlässigung
  • Destruktivität in Konflikten (oder auch schon im alltäglichen Umgang)


Es ist daher wichtig, die Anzeichen einer toxischen Beziehung frühzeitig zu erkennen. Diese lassen sich am besten an den eigenen inneren und äußeren Reaktionen erkennen, vor allem daran welche Gefühle sich zunächst langsam, dann immer stärker manifestieren. Dazu gehören:

  • das Gefühl, den Partner nicht enttäuschen zu dürfen
  • das Gefühl, dem anderen nicht genug zu sein
  • das Gefühl, sich in der Beziehung nicht mit seinen Bedürfnissen zeigen zu dürfen
  • sich in der Gegenwart des anderen unsicher oder bedroht zu fühlen
  • die aus ständigen Vorwürfen des Partners resultierende Angst, Fehler zu machen


Zu den wesentlichen Voraussetzungen, sich aus einer toxischen Beziehung zu befreien, gehört jedoch nicht nur sie erkennen zu können, sondern auch die Bereitschaft, sie vor sich selbst einzugestehen. Im Vordergrund steht dabei, die negativen Verhaltensweisen und destruktiven Muster zu identifizieren, die das eigene Wohlbefinden und ggf. auch die Gesundheit belasten. Dazu gehören in der Regel Grenzverletzungen, also der fehlende Respekt vor den bereits geäußerten Grenzlinien. In fast allen toxischen Beziehungen ist es nicht möglich, respektvolle Gespräche zu führen und Konflikte konstruktiv anzugehen. Auch fortgesetzte Grenzüberschreitungen sind eher die Regel als die Ausnahme.

Wenn die Erkenntnis reift, dass die Beziehung trotz aller Bemühungen nicht verbessert werden kann, ist es notwendig, sie zu beenden, um sich selbst zu schützen. Dafür ist es hilfreich einen konkreten Plan zu entwickeln. Freunde, Familienmitglieder oder auch ein professioneller Therapeut können dabei unterstützen, sowohl das angeschlagene  Selbstwertgefühl zu stärken als auch Fähigkeiten zur Selbstfürsorge zu entwickeln. Gegen Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit, kann es helfen, sich bewusst zu machen, dass auch andere Menschen in toxischen Beziehungen es geschafft haben, sich daraus zu lösen.