In meinem Beitrag über „Emotionale Intelligenz“ habe ich einige Anregungen beschrieben, diese Form der Intelligenz zu üben und schrittweise zu erweitern. Im Folgenden gebe ich zum dort genannten Punkt „Emotionales Vokabular erweitern“ noch einige praktische Tipps. Dein emotionales Vokabular zu erweitern, verbessert deine Fähigkeit, eigene Emotionen präziser zu identifizieren und zu artikulieren. Dadurch verstehst du dich selbst besser und kommunizierst effektiver. Entwicklungen in diesem Bereich verbessern das Verständnis innerhalb der Paarbeziehung nachhaltig und stärken damit Vertrauen und Verbundenheit.

Praxis-Tipps:

  • Emotions-Tagebuch: Schreibe regelmäßig (mehrmals die Woche) Emotionen auf, die du erlebt hast, und beschreibe die Situationen, die diese ausgelöst haben. Versuche, für jede Emotion spezifische Wörter zu finden, die genau beschreiben, was du gefühlt hast. Statt “glücklich” könntest du beispielsweise “erleichtert”, “zufrieden” oder “begeistert” verwenden.
  • Emotions-Wörterbuch: Das Emotionswörterbuch kannst du entweder als Ergänzung oder Alternative zum Emotions-Tagebuch nutzen. In einem solchen Wörterbuch teilst du deine Gefühle zunächst in Hauptkategorien (wie Freude, Überraschung, Traurigkeit, Wut), dann in feinere Nuancen (z.B. Wut im Zorn, Empörung, Enttäuschung und Ärger). Beim nächsten emotionalen Ereignis, das dich beschäftigt, versuchst du, ein passendes Wort aus Wörterbuch zu finden, das deine Empfindung möglichst genau beschreibt.
    Nimm dir gerne am Ende des Tages 10 Minuten Zeit, um über deine Emotionen zu reflektieren.
  • Reflexion und Diskussion: Diskutiere mit einem Freund, Familienmitglied oder deinem Partner über verschiedene Emotionen und ihre Nuancen. Versucht gemeinsam, Situationen zu analysieren und die exakten Gefühle, die dabei eine Rolle spielen, zu benennen. Dies kann das Verständnis und die Fähigkeit, Emotionen zu kommunizieren, vertiefen.

Falls du sowohl ein Tagebuch als auch ein Wörterbuch führen möchtest, kannst du das Emotions-Wörterbuch nutzen, um genau zu bestimmen, was du gefühlt hast. Dann notierst du diese Emotionen sowie die auslösenden Ereignisse in deinem Tagebuch. Auf dieser Grundlage kannst du deine Gedanken und Gefühle gut und für andere verständlich beschreiben.