Der US-amerikanischen Paarpsychologen John Gottman hat nach jahrelangen Untersuchungen mit hunderten Video-Aufzeichnungen von Paaren vier destruktive Faktoren in Konfliktsituationen definiert. Er hat sie als die „vier apokalyptischen Reiter der Paarbeziehung“ bezeichnet, da sie in einer Partnerschaft auf Dauer zerstörerisch wirken:
- Kritik: eine generelle Verurteilung der Persönlichkeit bzw. charakterlicher Eigenschaften des Partners sowie unspezifische Schuldzuweisungen (nicht die Kritik an einem Verhalten in einer konkreten Situation)
- Verachtung: hierzu zählt abfälliges Verhalten sowohl verbal (z.B. Spott, Verhöhnen, Sarkasmus) als auch in der Körpersprache (z.B. Augenrollen); auf Basis einer überlegenen moralischen Position wird der andere herabgewürdigt
- Abwehrhaltung/ Rechtfertigung: das eigene Verhalten wird damit gerechtfertigt, dass es nur eine Reaktion auf das unangemessene Verhalten des Partners ist; Vorwürfe werden mit Gegenangriffen beantwortet
- Mauern/ Schweigen: sich vom Partner abschotten/ abkapseln und den Partner in Gesprächen durch Passivität oder Gleichgültigkeit auflaufen lassen (gelegentlicher Rückzug, um einen Streit nicht zu eskalieren oder wieder zur Ruhe zu kommen, ist nicht damit gemeint)
Dabei hat Gottman die Verachtung als tendenziell wichtigsten Indikator für ein drohendes Ende der Paarbeziehung benannt. An diesem Punkt ist das Interesse am Partner und die Rücksicht auf seine Bedürfnisse oft bereits erloschen.
Später hat er noch einen fünften apokalyptischen Reiter hinzugefügt: die Machtdemonstration. Hier wird bei jedem sich bietenden Anlass die eigene Überlegenheit demonstriert, auch im Beisein Dritter. Es besteht eine hohe Neigung, den eigenen Willen durchzusetzen.
Der folgende Beitrag beschreibt, was ihr als Paar tun könnt, um den apokalyptischen Reitern zu entkommen:
Gegenmittel zu den apokalyptischen Reitern